Versorgung bei Stromausfall gesichert

Auch bei längerfristigem Stromausfall hat der WVSB vorgesorgt. Bedenkt man, dass in dieser Situation der Wasserverbrauch um 40 Prozent zurückgeht, so kann die Versorgung über die bestehenden Wasserbehälter bis zu 2,8 Tage ohne Energie aufrechterhalten bleiben. Stellt sich jedoch heraus, dass es sich um ein längerfristiges Blackout handelt, kommt die Photovoltaik-Anlage samt Energiespeicher beim Wasserwerk in Oberwart zum Einsatz. Durch diese Kombination ist ein sogenannter Inselbetrieb möglich und die PV-Anlage kann betrieben werden.

Sollte der Sonnenstrom nicht ausreichen und auch der Energiespeicher leer werden, kommt das stationäre Notstromaggregat zum Einsatz. Parallel dazu muss das mobile Zapfwellenaggregat bei den Brunnen in Unterwart in Stellung gehen. Dazu wurden mit dem Maschinenring Oberwart eigene Verträge abgeschlossen, sodass ein Traktor mit mindestens 250 PS binnen 4 Stunden mit dem Zapfwellenaggregat an Ort und Stelle sein muss.

Diese „Riesen“-Traktoren haben den großen Vorteil, dass ein Dauerbetrieb von bis zu 24 Stunden, ohne nachzutanken, möglich ist. Außerdem fahren diese Fahrzeuge auch schon 60 km/h und so kann das Nachtanken relativ rasch erledigt werden. Dadurch ist eine Wasserbereitstellung von ca. 3.500.000,- Liter Wasser pro Tag möglich.

Aber wo kommt nun der Dieselkraftstoff her?

Auch hier ist der WVSB eine Nasenlänge voraus:
Der WVSB ist Mitglied bei der RME-Dieseltankgemeinschaft Rohrbachtal. Gemeinsam mit dieser und der Gemeinde Mischendorf wurde diese Anlage auch blackout-fit gemacht. Die Tankstelle wurde um ein Diesel-Notstromaggregat samt Umschaltung (nach allen gesetzlichen Vorschriften) erweitert. Der Dieseltank fasst 20.000 Liter. Seitens der Tankgenossenschaft wird darauf geachtet,, dass immer ein Vorrat von gut einem Drittel vorhanden ist. Dadurch können nicht nur die Notstromaggregate (in diesen Fall die Traktoren) bedient werden, auch die Mobilität der Firmen PKWs bleibt gewahrt.

Blackout

Vorsorge auch im Raum Pinkafeld

Das Wasserwerk in Pinkafeld liegt auf einer Seehöhe von 500 müA (Meter über Adria). Das bedeutet, dass ein sehr großer Teil des Verbandgebietes in Eigendruck versorgt werden kann. Auch hier hat man eine PV-Anlage mit 40 kW Peak installiert, jedoch (noch) ohne Energiespeicher. Auch dieses Wasserwerk wurde auf Notstromversorgung umgebaut und die Versorgung erfolgt gleich wie bei den Brunnen in Unterwart mittels Traktor samt Zapfwellenagregat.

Der große „Joker“ in Pinkafeld ist nicht nur die Seehöhe auf der das Wasserwerk liegt, sondern auch, dass der ergiebigste Brunnen energiemäßig vom Wasserwerk versorgt wird. Das heißt, man kann mittels Traktor samt Zapfwellenaggregat das Wasserwerk und einen Brunnen betreiben und somit täglich 1.700.000 Liter Wasser pro Tag bereitstellen.

Fazit:

Geht man von einen Normalverbrauch von 6.500 m³/Tag aus und darf man den Expertenmeinungen Glauben schenken, dass der Verbrauch um 40 % zurückgeht, ist mehr als eine Vollversorgung möglich.  Der Verbrauch liegt dann bei 3.600 m³/Tag, jedoch können 5.200 m³/Tag in den beiden Wasserwerken produziert werden. Also bliebe genügend Zeit für Wartung und Betankung der Gerätschaften.